Arbeitsmedizinische Vorsorge bei Tetrachlormethan-Exposition

Arbeitsmedizinische Vorsorge bei Tetrachlormethan-Exposition

Diese arbeitsmedizinische Vorsorge richtet sich an Beschäftigte, die bei ihrer Tätigkeit Tetrachlormethan (CCl₄) ausgesetzt sind. Tetrachlormethan ist ein giftiges, krebserregendes Lösungsmittel, das durch Inhalation oder Hautkontakt aufgenommen werden kann. Es kann schwere Schäden an Leber, Nieren und anderen Organen verursachen. Ziel der Untersuchung ist es, gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen.

Typische Tätigkeitsbereiche:

• Chemische Industrie: Herstellung und Verwendung von Tetrachlormethan in industriellen Prozessen
• Reinigungsindustrie: Einsatz als Lösungsmittel für spezielle Reinigungsverfahren
• Laborarbeit: Verwendung von Tetrachlormethan in analytischen und experimentellen Tätigkeiten
• Recycling und Entsorgung: Umgang mit Tetrachlormethan bei der Verarbeitung oder Entsorgung von Gefahrstoffen

Umfang der Untersuchung:

Die Untersuchung umfasst gezielte Maßnahmen zur Überwachung der Gesundheit bei Exposition mit Tetrachlormethan:

• Anamnese: Erhebung der medizinischen Vorgeschichte und Analyse der Expositionsrisiken
• Körperliche Untersuchung: Allgemeiner Gesundheitscheck, mit besonderem Fokus auf Leber und Nieren
• Blut- und Urinuntersuchung: Überprüfung relevanter Parameter wie Leber- und Nierenwerte sowie Metaboliten von Tetrachlormethan
• Lungenfunktionstest (Spirometrie): Überprüfung der Atemkapazität, da Tetrachlormethan auch die Atemwege belasten kann
• Beratung: Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen und sicherem Umgang mit Tetrachlormethan

Dauer und Nachuntersuchungen:

• Dauer der Erstuntersuchung: Etwa 30 bis 60 Minuten, abhängig von den erforderlichen diagnostischen Tests
• Nachuntersuchungen: alle 36 Monate auf Basis der AMR 2.1, um die Gesundheit langfristig zu überwachen

Warum ist die Vorsorge bei Tetrachlormethan-Exposition (ehem. G13) wichtig?

Tetrachlormethan ist ein hochtoxisches und krebserregendes Lösungsmittel, das akute und chronische Schäden an Organen wie Leber und Nieren verursachen kann. Die regelmäßige Vorsorge hilft, gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Prävention zu minimieren. Arbeitgeber erfüllen mit der arbeitsmedizinischen Vorsorge ihre gesetzliche Fürsorgepflicht und tragen aktiv zur Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden bei.

Zielgruppe