Arbeitsmedizinische Vorsorge bei körperlicher Belastung

Arbeitsmedizinische Vorsorge bei körperlicher Belastung

Die arbeitsmedizinische Vorsorge richtet sich an Beschäftigte, die bei ihrer Tätigkeit hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt sind. Dazu gehören Tätigkeiten, die durch häufiges Heben, Tragen, Ziehen, Schieben schwerer Lasten oder durch repetitive Bewegungen gekennzeichnet sind. Ziel der Untersuchung ist es, gesundheitliche Risiken wie Muskel-Skelett-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Belastbarkeit der Mitarbeitenden zu sichern.

Typische Tätigkeitsbereiche:

• Logistik und Transport: Be- und Entladen schwerer Güter, manuelles Handling
• Bau- und Handwerksberufe: Arbeiten mit schwerem Gerät oder Materialien wie Beton, Holz oder Stahl
• Pflege- und Gesundheitswesen: Heben und Umlagern von Patienten
• Land- und Forstwirtschaft: Tätigkeiten mit hohem körperlichem Einsatz, wie Pflügen oder Ernten
• Industrie: Arbeiten an Maschinen, die wiederholte Bewegungen oder hohe Kraftaufwände erfordern

Umfang der Untersuchung:

Die Untersuchung umfasst spezifische Maßnahmen zur Überwachung der körperlichen Belastbarkeit und Gesundheit:

• Anamnese: Erhebung der medizinischen Vorgeschichte, insbesondere in Bezug auf Rücken-, Gelenk- oder Muskelprobleme
• Körperliche Untersuchung: Allgemeiner Gesundheitscheck mit Fokus auf Bewegungsapparat, Wirbelsäule und Muskulatur
• Funktionstests: Überprüfung der Beweglichkeit, Muskelkraft und Ausdauer
• Belastungstest: Einschätzung der körperlichen Belastbarkeit, abhängig von den Anforderungen der Tätigkeit
• Beratung: Empfehlungen zu ergonomischem Arbeiten, Arbeitstechniken und Hilfsmitteln zur Lastenreduktion

Dauer und Nachuntersuchungen:

• Dauer der Erstuntersuchung: Etwa 45 bis 60 Minuten, abhängig vom Umfang der erforderlichen Tests
• Nachuntersuchungen: alle 36 Monate auf Basis der AMR 2.1, um die Gesundheit langfristig zu überwachen

Warum ist die Vorsorge bei körperlicher Belastung (ehem. G46) wichtig?

Hohe körperliche Belastungen können zu akuten Verletzungen sowie langfristigen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems führen, wie Bandscheibenschäden, Gelenkerkrankungen oder Muskelverschleiß. Die Vorsorge hilft, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen umzusetzen. Arbeitgeber erfüllen mit der arbeitsmedizinischen Vorsorge ihre gesetzliche Fürsorgepflicht und tragen aktiv zur Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden bei.

Zielgruppe