Arbeitsmedizinische Vorsorge bei aromatischen Nitro- und Aminoverbindungen

Arbeitsmedizinische Vorsorge bei aromatischen Nitro- und Aminoverbindungen

Diese arbeitsmedizinische Vorsorge richtet sich an Beschäftigte, die regelmäßig aromatischen Nitro- und Aminoverbindungen ausgesetzt sind. Diese chemischen Substanzen werden häufig in der Industrie verwendet, sind jedoch giftig und potenziell krebserregend. Sie können durch Inhalation, Hautkontakt oder orale Aufnahme gesundheitliche Schäden verursachen, insbesondere an Leber, Nieren und dem Blutbild. Ziel der Untersuchung ist es, gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden zu ergreifen.

Typische Tätigkeitsbereiche:

• Chemische Industrie: Herstellung und Verarbeitung von Nitro- und Aminoverbindungen für Farbstoffe, Kunststoffe und andere Produkte
• Lack- und Farbenindustrie: Nutzung als Lösungsmittel oder Zusatzstoff in Farben und Lacken
• Pharmazeutische Industrie: Einsatz bei der Synthese von Arzneimitteln
• Textilindustrie: Verwendung in Farbstoffen und Textilveredelung
• Recycling und Entsorgung: Umgang mit Abfällen, die aromatische Nitro- oder Aminoverbindungen enthalten

Umfang der Untersuchung:

Die Untersuchung umfasst gezielte Maßnahmen zur Überwachung der Gesundheit bei Exposition gegenüber diesen Substanzen:

• Anamnese: Erhebung der medizinischen Vorgeschichte, insbesondere in Bezug auf Leber-, Nieren- und Blutkrankheiten
• Körperliche Untersuchung: Allgemeiner Gesundheitscheck mit Fokus auf Haut, Atemwege und Organe wie Leber und Nieren
• Blut- und Urinuntersuchung: Überprüfung von Belastungsindikatoren und toxischen Rückständen
• Hautuntersuchung: Kontrolle auf Hautirritationen oder allergische Reaktionen durch Kontakt mit diesen Verbindungen
• Beratung: Hinweise zu Schutzmaßnahmen, sicherem Arbeiten und der Nutzung persönlicher Schutzausrüstung

Dauer und Nachuntersuchungen:

• Dauer der Erstuntersuchung: Etwa 30 bis 60 Minuten, abhängig vom Umfang der notwendigen Tests
• Nachuntersuchungen: alle 36 Monate auf Basis der AMR 2.1, um die Gesundheit langfristig zu überwachen

Warum ist die Vorsorge bei aromatischen Nitro- und Aminoverbindungen (ehem. G33) wichtig?

Aromatische Nitro- und Aminoverbindungen sind hochtoxisch und können langfristig schwere gesundheitliche Schäden wie Lebererkrankungen, Blutbildveränderungen oder Krebserkrankungen verursachen. Die Vorsorge hilft, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielte Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Arbeitgeber erfüllen mit der arbeitsmedizinischen Vorsorge ihre gesetzliche Fürsorgepflicht und fördern die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden.

Zielgruppe